Krimi bis zum Schluss
Nach über einem Monat Spielpause stand für die SC-Damen das letzte Heimspiel der verkürzten Saison an. Zu Gast war der Tabellennachbar SV Schneeberg. Das Trainertrio Reichart/Gasterstädt/Gäbler konnte, trotz einiger Ausfälle (Marie Rubin, Nicole Seidel, Janine Hattliep, Charlott Schöps) auf eine breite Bank zurückgreifen. Zudem kam Alina Weber nach ihrer längeren Verletzung zurück zum Team.
Der SC setzte mit dem Start die ersten beiden Angriffe gleich mal in den Sand und lag nach 90 Sekunden mit 0:2 zurück. Betty Kulke erlöste ihre Mannschaft nach zwei gespielten Minuten mit dem ersten Tor. Doch die Gäste aus dem Erzgebirge führten bis zur siebten Minute immer mit zwei Toren (3:5). Leonie Klösel, Betty Kulke, Monique Meißner und Lea Schwarzbach drehten dann aber das Spiel innerhalb von fünf Minuten in eine 7:6-Führung für den Sportclub. Jessica Hubatsch im Tor nahm auch noch ein 7-Meter weg. Danach blieb das Spiel ausgeglichen und keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzten. Die Zusestädterinnen lagen immer ein Tor vorn, aber Schneeberg konnte dies bis zur Halbzeit immer wieder ausgleichen. Dann nahm Trainer Damian Reichart 12 Sekunden vor der Halbzeit eine Auszeit und der letzte Spielzug wurde angesagt. Dieser wurde im Anschluss wunderbar ausgespielt, aber leider stand Betty Kulke bei ihren Abschluss im Kreis. So ging es doch mit 13:13 in die Kabine.
Wie im ersten Durchgang waren die SC-Frauen noch nicht mal richtig auf der Platte schon hatte Schneeberg zweimal getroffen. Dies war diesmal allerdings ein Weckruf für den Sportclub.
So trafen Betty Kulke mit Wucht in den Winkel und Lea Schwarzbach von der Linksaußen zum 15:15-Ausgleich nach 35 Minuten. Hierdurch läuteten sie eine starke Spielphase ein. Der SC spielte sich jetzt in der Abwehr und im Angriff in einen Rausch, sodass Schneeberg in dem Moment nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Innerhalb von zehn Minuten wurde aus dem 15:15 ein 23:17 für den Sportclub. Selbst eine eigene Unterzahl konnte Hoyerswerda nicht stoppen. So trafen 3x Laura Rosemann, 2x Nadja Irmisch und je einmal Alina Weber, Monique Meißner und Lea Schwarzbach.
Wer jetzt dachte nach 45 Minuten sei der Widerstand von Schneeberg gebrochen, irrte sich.
Die Erzgebirgerinnen stellten nun die Abwehr um und das schmeckte den SC-Damen gar nicht. Viele technische Fehler und zu zeitige Würfe brachten Schneeberg Tor um Tor wieder heran. So stand es zehn Minuten vor Schluss nur noch 24:21 für den SC. Die logische Auszeit des Trainerteams erfolgte prompt.
Daraufhin hieß es viel laufen, bewegen ohne Ball und in die Tiefe gehen. Greta Schmidt traf überragend vom Kreis mit der linken Hand(!) in den Winkel zum 25:21. Dennoch war die Freude nur kurz, da Laura Rosemann für zwei Minuten von der Platte musste. Diesen Umstand nutzte Schneeberg und verkürzte acht Minuten vor Ende beim 25:24 auf nur noch ein Tor. Die letzten Minuten waren nichts für schwache Herzen:
Greta Schmidt vom Kreis zum 26:24, Lea Schwarzbach von Linksaußen zum 27:25 und Betty Kulke etwas glücklich beim Konter zum 28:26 nach 55 Minuten ließen die Halle beben. Doch trotz Schneeberger Unterzahl konnten die SC-Frauen den Sack nicht zumachen. Betty Kulke übernahm im Angriff Verantwortung und traf zum 29:27 sowie zum 30:28 nach 59 Minuten. Nach erneuter Zeitstrafe spielten die Gäste bis zum Schluss in Unterzahl. Doch beim SC gingen die Kräfte allmählich dahin und Schneeberg verkürzte schnell auf 30:29. Laura Rosemann netzte mit ganz viel Willen und Überzeugung zum wichtigen Spielstand von 31:29 ein. 50 Sekunden vor Schluss hatte der SC dann auch noch einen Ballgewinn, aber anstatt ruhig aufzubauen ging der Konterpass einmal quer durch die Halle. Schneeberg sorgte so 14 Sekunden vor Schluss für das 31:30. Damit nun wirklich nichts mehr schief ging, nahm das heimische Trainerteam 6 Sekunden vor Schluss eine Auszeit. Jetzt gab es nur eine Devise: Ball halten und zwei Punkte mitnehmen.
Das gelang den SC-Damen auch in einem Herzschlagfinale und sie feierte ein extrem wichtiger Sieg gegen den SV Schneeberg (31:30).
Nach dem Spiel bedankte sich Chef-Trainer Damian Reichart zum heimischen Saisonabschluss bei allen Sponsoren für ihre Treue, vor allem in den letzten zwei Jahren.
Er bedankte sich auch bei den Fans für die tolle Stimmung zu Hause oder auswärts und ihrem großen Anteil an den Siegen des SC.
Eine Danke ging auch an das Team hinter dem Team. Ohne ihren ehrenamtlichen Einsatz wäre so vieles nicht möglich.
Sein letzter Dank ging an seine fantastische Mannschaft und seinen beiden Co-Trainer für die tolle Zusammenarbeit.
Trainer Damian Reichart:
Herzlichen Glückwunsch an die Mannschaft zu diesem sehr wichtigen Sieg. Wir haben uns bis auf die tollen 10 Minuten in der zweiten Halbzeit sehr schwer getan. Wir wussten, was sie spielen und wie sie spielen, haben es aber irgendwie nicht verteidigt bekommen. Dennoch mach ich der Mannschaft ein riesen Kompliment, dass sie den Kampf angenommen hat und bis zum Schluss gezeigt hat, dass die zwei Punkte hier bleiben. Für die Entwicklung dieser jungen Mannschaft war das heute sehr wichtig
Am 07.05.2022 geht es zum letzten Auswärtsspiel der Saison in die Landeshauptstadt. Um 17 Uhr ist Anpfiff in Dresden-Klotzsche. Die Mannschaft freut sich auf die Auswärtsfans.
Jörg Wiedemann
Es spielten: J. Hubatsch (Tor), N. Irmisch (3/1), L. Klösel (1) , G. Schmidt (3), M. Grabsch (1) , M. Meißner (2) , L. Rosemann (8/1), A. Weber (1), J. Lutz, N. Krebs, L. Schwarzbach(4) und B. Kulke (9)